09.03.2013

25. Henner-Krogh-Förderpreis 2013

R'n'B gewinnen den 25. Henner-Krogh-Förderpreis

"Das war ein großer Abend", so die Worte eines Journalisten, der schon viele Henner-Krogh-Veranstaltungen zuvor erlebt hat. In der Tat waren die 4 ½ Stunden vom Beginn des Abends bis zum Ende der Siegerehrung einzigartig: Acht tolle Musikbeiträge, umrahmt von zwei Liveauftritten "außer Konkurrenz" und weiteren Überraschungen, so dass es dem Publikum nicht eine Minute langweilig wurde.

Bürgermeisterin Petra Reiber wies in ihrer Ansprache zur Jubiläumsveranstaltung auf zahlreiche Preisträger hin, die mittlerweile professionell im Musikgeschäft tätig sind. Sie begrüßte die hochkarätigste Jury, die je den Förderpreis auf Sylt bewerten sollte: Michy Reincke, Jane Comerford, Edda Schnittgard, Björn Paulsen, Jens-Peter Müller Elke Wenning und Erk Böteführ.

Eine Bilderfolge vom jungen Henner Krogh, unterlegt mit seiner Banjo-Musik, machte den musikalischen Anfang auf der Bühne, ein silbernes Feuerwerk am Ende der Siegerehrung setzte einen würdigen Schlusspunkt. Rosa Scheewe und Björn Hecht (R`n`B) waren überglücklich, dass sie für ihre instrumentale Vielfalt und die gesangliche Ausdruckskraft mit dem 1. Platz und € 2.500,00 ausgezeichnet wurden. Nur knapp verfehlt hat den Sieg die musikalische Überraschung des Abends, die Newcomerin und jüngste Solistin in der Geschichte des Förderpreises Christin Dürr. Die 13-jährige erhielt für den 2. Platz € 1.500,00. Je 555,00 € gab es auf dem 3. Rang für die punktgleichen "T-Bone" sowie Joana. Die 19-jährige überzeugte mit sicherer Gitarren- und Pianobegleitung sowie klarer Stimme. Die Metal-Musiker von "T-Bone" haben gut arrangierte Coverversionen vorgetragen und begeisterten Publikum und Jury nicht zuletzt mit dem virtuosen Gitarrenspiel von Marwin Dose.

Für alle anderen Startnummern gab es je € 200,00. Doch dieses "nur" hat niemandem der Auftretenden die Laune verdorben. Alle waren bei der Siegerehrung glücklich, vor 600 Zuschauern gespielt zu haben, die den musikalischen Einsatz mit berechtigtem Applaus honorierten. Spielfreude pur war in den Gesichtern der vier Musiker von "Joker Katze King" zu sehen. Neben einem perfekten Zusammenspiel überzeugte die Band mit ihrer einzigartigen Performance in Form eines selbst erzeugten Films im Bühnenhintergrund. Bei "The Recurrence" stand die "Frontfrau" Anna-Lena von Lühmann just an ihrem 16. Geburtstag mit dem E-Bass am Mikro und wurde von Klavier und Schlagzeug souverän unterstützt. Erstmals dabei waren Hip Hop und Rap: "KCee Caine" hatte zu selbst produzierten Beats die Höhen und Tiefen seines Lebens eindrucksvoll in Worte verpackt, und auch das Duo "Qube & Keen" hatte eigene Songs auf dem Laptop und begeisterte mit tiefgehenden Texten, dargeboten im schnellen Wechsel-Sprechgesang.

"Qube & Keen" waren es auch, die von der Jury für "Im Gleichgewicht" und "Letzter Sommer" den Sonderpreis für das beste deutschsprachige Stück in Höhe von € 3.000,00 erhielten, gestiftet vom Liedermacher Reinhard Mey.

Überraschungsgast auf der Bühne war Jury-Mitglied Björn Paulsen, der seine Gitarre zückte und loslegte. Hatte er noch im Vorjahr im Rahmenprogramm mit seinen "Freizeithelden" die Sylter begeistert, begann danach seine musikalische Karriere (3. Platz X-Factor), verfolgt von Millionen im TV.

Absolut geheim gehalten war auch die Band "O.T.O." im Rahmenprogramm. Als "One Time Only" hatten die "Macher" des Förderpreises ihre Instrumente rausgeholt und besetzten so Gitarren, Bass, Saxophon und Schlagzeug sowie drei Background-Sänger. Es war zugleich der (musikalische) Abschied des langjährigen Organisators der Veranstaltung, Uwe Tiedjen sowie des Technikers Jörg Elias. Uwe Tiedjen, der weiter Vorsitzender der Henner-Krogh-Stiftung ist, übergab die Aufgaben rund um den Förderpreis an Ron Glauth. Beide überraschten mit überzeugendem Gitarrenspiel und Gesang des Songs "Ich mach mein Ding" von Udo Lindenberg.

Souverän und locker moderierte Sünje Tiedjen die Veranstaltung, auch über kleine technische Pannen hinweg. Den Zuschauern gefiel besonders die mehrmals auf die Bühnenleinwand eingespielte Backstagekamera. Bürgermeisterin Reiber bedankte sich bei Sünje, die "wieder toll, aber dieses Mal ganz schön frech" moderiert habe.

Glückliche Musiker, zufriedene Zuschauer und eine erschöpfte Jury verließen das Congress Centrum, und viele von ihnen tauschten sich noch bis in den Morgen bei der Aftershowparty im "Luzifer" aus.

Die nächsten 25 Förderpreise können kommen!

Folgende Musiker und Bands treten auf:

1. Platz: R'n'B

Rosa Scheewe – Gitarre und Gesang, Björn Hecht – Gitarre und Gesang

Akustik-Schmalz-Rock

Rosa Scheewe und Björn Hecht haben musikalisch über die Beatles- Cover-Band "Blackbirds" zusammen gefunden und sind regelmäßige Teilnehmer am Förderpreis. Seit 2011 sind sie als Duo "R'n'B" unterwegs und fanden sich in den letzten beiden Jahren immer unter den drei Bestplatzierten wieder. Björn Hecht war insbesondere 2011 der "Abräumer" des Förderpreises, als er mit der Acapella-Band "Be Choir" den Förderpreis gewann und mit "R'n'B" den zweiten Platz belegte. Rosa studiert zurzeit in Kiel, Björn ist bislang der Insel treu geblieben. Stimmlich passen die beiden perfekt zusammen. Dass sie sich scheinbar auch auf einer Vielzahl an Instrumenten zuhause fühlen, zeigt sich in der Anmeldung zum Förderpreis: Neben zwei Gitarren kommen Klavier, Querflöte, E-Bass und das Cajon zum Einsatz. Man darf also gespannt sein. Mit dem Titel "Von Wasser und Schiffen" nehmen sie am Sonderpreis für den besten deutschsprachigen Beitrag teil.

2. Platz: Christin Dürr

Pop, Rock, Country

Eine Gitarre und dazu ihre beeindruckende große Stimme – mehr braucht die junge Sylter Schülerin nicht, um das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Sie präsentiert ebenfalls Coversongs des o.g. Genres und nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal teil.
Aufgefallen ist ihr stimmliches Talent u.a. auf der "Jungen Bühne" der Musikschule Sylt.

3. Platz (1): Joana

Pop

Joana Schneider hat das Landesgymnasium für Musik in Wernigerode besucht und leistet zurzeit in der Fachklinik Sylt ein "Freiwilliges Soziales Jahr" ab. Sie singt zur eigenen Gitarren- und Pianobegleitung und ist zum ersten Mal beim Förderpreis dabei. Mit dem deutschsprachigen Titel "Juli- Sommerwind" nimmt sie zudem am Reinhard Mey Sonderpreis teil.

3. Platz (2): T-Bone

Marwin Dose - Gitarre und Gesang, Malte Andersen – Schlagzeug, Heiko Beutling – Bass, Björn Borgfeldt – Gitarre

Rock / Metal

Die Sylter Hardrockband "T-Bone" gründete sich im vergangenen Jahr, wobei alle beteiligten Musiker bereits Erfahrungen in anderen Formationen dieses Genres sammeln und diese in das neue Bandprojekt einfließen lassen konnten. Marwin Dose war hierbei bisher "nur" als Gitarrist in Erscheinung getreten, beweist nun auch Frontmann- Qualitäten und ist genau wie die übrigen Bandmitglieder mit viel Spaß bei der Sache. Die Band war zuletzt auch auf einigen "Offenen Bühnen" des Sylter Bands e.V. live zu erleben.

Reinhard Mey Sonderpreis: Qube & Keen

Jens Hein - Gesang, Thomas Nielsen - Gesang

Hip Hop / Rap

Alle Stücke sind Eigenkompositionen mit eigenen deutschsprachigen Texten und Melodien/Beats, entstanden in den Jahren 2011/2012.
Qube & Keen hatte bislang aufgrund der Regularien nicht die Möglichkeit, sich beim Henner-Krogh-Förderpreis zu präsentieren. Nach Lockerung der Regelung, nicht jeden Ton auf der Bühne "live" produzieren zu müssen, erhält nun auch diese Stilistik beim Förderpreis eine Chance.
Jens Hein ist Sylter. Thomas Nielsen studiert zur Zeit in Kiel an der CAU.
Qube & Keen nimmt mit allen drei Stücken zudem am Reinhard Mey Sonderpreis teil (bester deutschsprachiger Beitrag)

 

Jeweils 200 Euro bekamen:

Joker Katze King

Jan Dirk Behnfeld – Gesang, Gitarre/Keyboard, Markus Gieppner – Bass, Roman Matejov – Keyboards, Michael Pohl – Schlagzeug

Psychedelic Funk

Die Grundformation der Band fand Anfang 2011 zusammen. Ein Jahr später stieß dann Roman Matejov mit seinem Synthie-Bass dazu. Bereits im vergangenen Jahr nahmen sie am Förderpreis teil und sorgten mit ihren eingespielter Filmsequenzen und optischen Effekten, passend zu der instrumentalen Mischung aus groovigem Psychedelic Funk für eine Neuerung in der Geschichte des Förderpreises. Dabei lässt sich die Musik der Vier nicht ohne weiteres in eine Schublade stecken, jedes Bandmitglied bringt seine unterschiedlichen Einflüsse mit ein. Heraus kommt ......Joker Katze King. Diesmal treten sie mit zwei deutschsprachigen und einer instrumentalen Eigenkompositionen an.

The Recurrence

Anna-Lena von Lühmann – Gitarre/Bass und Gesang, Adrian Dahlkamp – Schlagzeug, Lucas Klaus – Klavier

Pop – Rock

Die drei jungen Sylter gehen alle noch zur Schule und sind beim Henner- Krogh-Förderpreis längst keine Unbekannten mehr (Teilnahme bereits in 2012 und 2011 in anderer Besetzung unter dem Namen "Connected Five"). Gemeinsam präsentieren sie Coverversionen bekannter und eingängiger Pop/Rocksongs.

CKee Caine

Kai Hillje – Gesang

Hip Hop / Rap

Kai Hillje (KCee Caine) entdeckte bereits mit 12 Jahren Rapmusik und rappte mit Freunden zu allen möglichen Beats, die ihm zwischen die Finger kamen. Er mochte auch andere Musikstile, doch keiner berührte ihn so sehr wie die Rapmusik. Viele Ausschnitte und Einflüsse seines jungen und trotzdem bewegten Lebens finden sich in seinen Texten wieder und geben seiner Musik diese hohe Authentizität. Er nimmt mit den Beiträgen "Eine Chance" und "Mein Leben" zudem an dem Reinhard- Mey-Sonderpreis teil.

» Der 25. Henner-Krogh-Förderpreis in Bildern, von Isabell Kanthak

» Presseinformationen

 

Die Jury

Gallerie

Jane Comerford

Jane Comerford

Michy Reincke

Michy Reincke

Björn Paulsen

Björn Paulsen

Edda Schnittgard

Edda Schnittgard

Erk Böteführ

Erk Böteführ

Elke Wenning

Elke Wenning

Jens-Peter Müller

Jens-Peter Müller

Sünje Tiedjen

Sünje Tiedjen

Moderation

Sound und Technik

Michael Haarz
Jörg Elias
Oliver Junge

Reinhard Mey Sonderpreis

Reinhard Mey

Seit 2002 wird im Rahmen des Henner-Krogh-Förderpreises zusätzlich ein Sonderpreis im Wert von 3.000 Euro für den besten deutschsprachigen Beitrag verliehen, alljährlich gestiftet von dem Berliner Liedermacher und Sylt-Liebhaber Reinhard Mey. Bewerben können sich hierfür die Teilnehmer des jeweiligen Henner-Krogh-Förderpreises mit eigenen Melodien, eigenen Texten oder kompletten Eigenkompositionen.

Die Jury ist bei der Vergabe des Sonderpreises frei und in ihrer Entscheidung unabhängig von der Bewertung des Henner-Krogh-Förderpreises. Wird keine Bewerbung für einen deutschsprachigen Beitrag eingereicht oder kann die Jury keine Bewertung vornehmen, entfällt der Preis in dem betreffenden Jahr.

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